Obwohl sie in den Märchenvorlagen gar nicht vorkommen, bedient der westdeutsche Märchenfilm dennoch Klischees über Sinti und Roma – mit hexenhafter Wahrsagerin, listigem Dieb oder tanzender Schaustellerin.
Dass auch im Märchen bestimmte Einzelpersonen oder Gruppen „durch die Art ihrer Charakterisierung und durch den Handlungsverlauf diskriminiert werden“ (Geiger 1981, Sp. 691), ist hinlänglich bekannt. So werden beispielsweise Berufe wie Müller und Schneider verhöhnt. Oder das weibliche Geschlecht ist verächtlich in den Märchenvorlagen dargestellt (Hexe, böse Stiefmutter, treulose Ehefrau etc.).
Manchmal wird „der Fremde Gegenstand diskriminierender Darstellung. Ausländer wie Ortsfremde werden in Witzen verspottet […]“ (ebd.). Zudem werden ihnen bestimmte Merkmale zugeordnet, die sich in negativen Vorurteilen niederschlagen – und eine Ungleichbehandlung rechtfertigen sollen.
„Gefährliche Betrüger“ und „listige Diebe“
Zu den Opfern von Diskriminierung zählen auch religiöse oder ethnische Minderheiten, wie Jüdinnen und Juden oder Sinti und Roma1 (Fremdbezeichnung: ‚Zigeunerin’ und ‚Zigeuner’2, entlehnt aus ital. zingaro, ungar. czigány, frz. tsiganes), die jahrhundertelang verfolgt und ausgegrenzt werden.
Erscheinen Juden als „Habgierige“ und „Geizhälse“, so finden sich ‚Zigeuner’ als „gefährliche Betrüger“ und „listige Diebe“ in Volkserzählungen wieder. Mehr noch: „[E]ine Ursprungssage macht den Teufel (und nicht Gott) zum Schöpfer der Roma“ (Geiger 1981, Sp. 692).
Diese und andere kruden Theorien stützen sich auf eine „negative Stammesstereotypik“, die schon der in Ingelheim am Rhein geborene Humanist (sic!) Sebastian Münster (1488–1552) in seiner „Cosmographia“ – ein spätmittelalterliches Weltlexikon, das 1544 erstmals erscheint – beschreibt. So seien die ‚Zigeuner’
ein ongeschaffen / schwartz / wuest und onfletig volck / das sunderlich gern stilt […] lebt wie die hund / ist kein religion bey ine / ob sie schon jre kinder vnder Christen lassen tauffen (Harmening 2005, S. 476).
„Anweisung zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens“
Die Vorurteile fußen auf der Angst vor dem ‚Fremden’, das diese Minderheit vermeintlich verkörpert. Denn zu der Zeit, als Münster seinen Lexikoneintrag verfasst, erreichen Sinti – eine Teilgruppe der Roma – aus Nordwestindien kommend Mittel- sowie Westeuropa und somit auch den deutschen Sprachraum (vgl. Kenrick 2007, Sp. 730). Die Einheimischen stehen den ‚anders’ („schwartz“= dunklerer Teint) aussehenden Menschen aber skeptisch gegenüber.
Jene Skepsis verschwindet in den folgenden Jahrhunderten nicht. ‚Zigeunern’ wird durchweg ein kriminelles Verhalten nachgesagt. Und: „[I]nsbesondere der Umstand, dass ein kleiner, aber eben im Alltag sichtbarer Teil von ihnen, im Wesentlichen aufgrund ihrer gewerblichen Tätigkeit, nicht sesshaft war, wich von den als ‚normal’ empfundenen bürgerlichen Lebensvorstellungen ab“ (Jochheim 2017).
Da verwundert es kaum, dass beispielsweise der preußische Innenminister und spätere Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg (1856–1921) am 17. Februar 1906 die „Anweisung zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens“ erlässt. Diese zielt wenig überraschend darauf ab, dass „Umherziehen“ zu verbieten und „Straftaten“ vorzubeugen (vgl. ThULB).
Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung
Den vorläufigen Höhepunkt des sogenannten Antiziganismus – eine besondere rassistische Einstellung gegenüber ‚Zigeunern’ – markieren die zwölf Jahre der NS-Herrschaft. Durch die „Nürnberger Gesetze“ vom September 1935 verlieren Sinti und Roma ihre Bürgerrechte; sie werden gesetzlich den Jüdinnen und Juden gleichgestellt.
Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung nehmen ihren Lauf. Am Ende fordert der Völkermord an Sinti und Roma – ausgehend von zurückhaltenden Schätzungen, die zumeist auf statistischen Angaben aus der NS-Zeit beruhen – europaweit bis zu 500.000 Opfer (vgl. Jochheim 2017). Allein in Deutschland und Österreich sterben etwa 25.000 Menschen.
Historisch tradierte Klischees über Sinti und Roma
Obgleich es mehrere Untersuchungen zum literarischen bzw. medialen Bild von Sinti und Roma in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur nach 1945 gibt, hat sich die Forschung dem deutschen Märchenfilm unter diesem Gesichtspunkt bisher wenig gewidmet.
Ein Grund ist, dass in den europäischen Märchenvorlagen „die Figur des Zigeuners eine sehr geringe Rolle [spielt], in Grimms Hausmärchen erscheint sie überhaupt nicht“ (Wolters 2015). Da der deutsche Märchenfilm vor allem das Grimm’sche Erbe adaptiert, ist die Annahme, dass auch hier keine ‚Zigeunerinnen’ oder ‚Zigeuner’ zum Figurenensemble gehören.
Doch in die dramaturgischen Bearbeitungen, hier: im westdeutschen Märchenfilmgenre, werden Charaktere neu aufgenommen, die den bis heute historisch tradierten Klischees von Sinti und Roma entsprechen. Es sind Fantasien der Mehrheit über eine Minderheit, die wir schon aus anderen Filmgenres kennen, die aber für den Märchenfilm noch nicht untersucht wurden.
Königin verkleidet sich als Sintiza
Dass gerade der frühe westdeutsche Märchenfilm der 1950er- und 1960er-Jahre für solche Stereotype anfällig und wenig sensibilisiert ist, überrascht kaum. Denn diese Dekaden werden noch stark von der NS-Vergangenheit überschattet und sind von negativen Sinti-und-Roma-Bildern geprägt. Dass diese in populären Grimm-Verfilmungen auftreten können, zeigt „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (BRD, 1955, R: Erich Kobler).
In der Vorlage versucht die Königin dreimal, Schneewittchen wegen seiner Schönheit zu töten: in Verkleidung einer „alten Krämerin“, eines „alten Weibes“ und „einer Bauersfrau“ (Grimm 1980, S. 269–278). In der Adaption erinnert das Masken- und Kostümbild der Königin, als sie ihrer Stieftochter einen vergifteten Kamm verkaufen möchte, an eine Sintiza. Zudem verstellt sie ihre Stimme und spricht mit osteuropäischem Akzent. Offenbar mit Erfolg: Der Märchenfilm erhält von der Filmbewertungsstelle (FBW) Wiesbaden das Prädikat: „besonders wertvoll“.
Hexenhafte Wahrsagerin statt böse Stiefmutter
Ein weiteres Beispiel ist der Märchenfilm „Hänsel und Gretel“ (BRD, 1954, R: Fritz Genschow): Hier ist es die gute, leibliche Mutter, die sich von einer hexenhaften, Karten legenden Wahrsagerin („die alte Traude“) überreden lässt, dass titelgebende Geschwisterpaar vorübergehend im Wald auszusetzen. Dort sollen Brote an den Bäumen wachsen sowie Milch und Honig fließen.
Sowohl in „Hänsel und Gretel“ als auch in „Schneewittchen“ treten weibliche Figuren mit stereotypen Sintizze-Eigenschaften somit als negative Charaktere auf, die den positiven Identifikationsfiguren bzw. Heldinnen und Helden schaden.
In „Hänsel und Gretel“ entfällt zudem die Rolle der bösen Stiefmutter, weil der Märchenfilm „ein möglichst harmonisches Familienbild präsentieren [möchte], das die Folgen des Krieges (unvollständige bzw. zersplitterte Familien) nicht negativ konnotiert“ (Schlesinger 2022, S. 103).
Diese Rolle wird nun von einer Figur besetzt, die Sintizze-Klischees bedient. Die Fähigkeit des Wahrsagens aus Karten wird im Übrigen bis heute Sinti und Roma zugesprochen, so bietet der Handel sogenannte „Zigeuner-Wahrsagekarten“ an (Piatnik-Verlag).
‚Zigeuner’-Romantik in „König Drosselbart“
Der romantischen Tradition des ‚Zigeuner’-Bildes folgt dagegen die Grimm-Verfilmung „König Drosselbart“ (BRD, 1962, R: Fritz Genschow). Hier wird die schöne Schaustellerin namens Geraldine neu ins Figurenensemble aufgenommen. Sie tanzt mit ihrem ebenfalls neu hinzugenommenen Bruder Rudolfi, einem ‚fahrenden’ Sänger, auf Marktplätzen und hilft der Titelfigur König Drosselbart, eine hochmütige Prinzessin zu ändern. Dabei findet die Nebenfigur der ‚schönen Zigeunerin’ ihren Ursprung in der Epoche der Romantik (1795–1840).
Im Rückgriff auf Miguel de Cervantes’ (1547–1616) „La gitanilla“ (1613, dt.: „Das Zigeunermädchen“) oder Johann Wolfgang Goethes (1749–1832) Mignon aus „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ (1795/96) – als Musterbeispiel für die Figur der ‚schönen Zigeunerin’ – „tritt [sie] in vielen romantischen Gedichten, Singspielen, Dramen, Märchen, märchenhaften Erzählungen und Romanen als Titel- oder Hauptfigur auf und läßt sich als die Muse der romantischen Poesie ansehen“ (Solms 1998, [H. i. O.]).
‚Fahrendes Volk’ in den 1980er-Jahren
Der Märchenfilm schließt an diese Tradition an – auch wenn der Literatur- und Medienwissenschaftler Wilhelm Solms zu Recht die Frage stellt: „Sind diese Bilder aber geeignet, die Achtung vor den Sinti und Roma und ihrer Kultur zu wecken oder zu bestärken?“ (ebd.)
Die charakterlich positiv gezeichneten Nebenfiguren Geraldine und Rudolfi bringen zusätzlich den Begriff des ‚fahrenden Volks’ in die Debatte, mit dem die z. T. nicht sesshaften Sinti und Roma in Verbindung gebracht werden. Der deutsche Märchenfilm nutzt dieses Bild später mehrfach, z. B. in der Koproduktion „Frau Holle“ (BRD/ČSSR/AT, 1985, R: Juraj Jakubisko), in dem aber nur einzelne Motive des Grimmmärchens verwendet werden.
Darin wird ein Waisenjunge namens Jakob, der mit einem Wanderzirkus unterwegs ist, von Frau Holle gerettet. Er hilft ihr im Himmel beim Betten schütteln bis er als junger Mann wieder auf der Erde landet. Jakob ist – neben der Titelfigur, gespielt von Giulietta Masina, sowie dem fleißigen (Elisabeth) und faulen (Dora) Mädchen – die männliche Haupt- und Identifikationsfigur.
Auch in „König Drosselbart“ (BRD/ČSSR, 1984, R: Miloslav Luther) ist eine Gaukler-Truppe Teil des Figurenensembles. Sie hilft – ebenso wie 1962 – der Titelfigur König Drosselbart alias König Michael/Jan dabei, einer stolzen Prinzessin (Anna) eine Lektion zu erteilen.
Zwar wird hier wie dort das ‚fahrende Volk’, deren Angehörige bis heute oft als Außenseiter, Abenteurer und Nichtstuer gelten, differenzierter dargestellt. Die Drehbuchideen dieser Koproduktionen gehen dabei aber auf slowakische (Juraj Jakubisko, Ľubomír Feldek, Miloslav Luther, Tibor Vichta) und nicht auf deutsche Autoren zurück.
„Die Heinzelmännchen“ nach August Kopisch
Ressentiments, die sich sowohl auf ethnische Minderheiten (Sinti und Roma) als auch auf Nationalitäten beziehen und sich in einer Figur vereinen, treten im Märchenfilm „Die Heinzelmännchen“ (BRD, 1956, R: Erich Kobler) auf. Das Drehbuch geht auf eine Ballade zurück, die 1836 August Kopisch (1799–1853) verfasst.
In den acht Strophen des Gedichts textet er augenzwinkernd („Wie war zu Köln es doch vordem / Mit Heinzelmännchen so bequem!“), wie die kleinen Hausgeister nachts helfen und alle Arbeit verrichten. Bis zu dem Tag, an dem eine neugierige Schneidersfrau Erbsen streut. Die Heinzelmännchen rutschen aus – und verschwinden für immer.
Um das kurze Gedicht filmisch zu verlängern, werden der Adaption neue Figuren und Parallelhandlungen hinzugefügt. Diese Vorgehensweise hat zudem einen Vorteil: Die im Fall eines FBW-Prädikats gewährten Steuervorteile sind in den 1950er-Jahren an eine Mindestfilmlänge gebunden. Diese beträgt je nach Bundesländern zwischen 1.500 und 2.000 Metern.
Das entspricht 54 bis 73 Minuten Spielzeit. Westdeutsche Märchenfilm-Produzenten sind deshalb daran interessiert, aus wirtschaftlich-finanziellen Gründen auch quantitative Standards zu berücksichtigen. Für „Die Heinzelmännchen“ in einer Länge von ca. 75 Minuten geht die Rechnung auf: Er wird mit dem Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet.
„Bin ich Ladislaw Boleslaw Stibitzki“
In einer neu hinzugefügten Parallelhandlung steht die Figur Ladislaw Boleslaw Stibitzki im Mittelpunkt. Ladislaw (dt.: Ladislaus) wird im Märchenfilm als jemand eingeführt, der schon rein äußerlich in das geordnete bürgerliche Leben einer deutschen Kleinstadt im 19. Jahrhundert nicht passt: Er trägt zerlumpte Kleidung, die mit Flicken notdürftig zusammengehalten wird.
Ein großer schwarzer Hut mit breiter Krempe verdeckt sein ungekämmtes, schwarzes Haar. Er ist unrasiert und macht einen schmutzigen Eindruck. Ladislaw will sich zu Beginn der Filmhandlung durch das Stadttor schleichen, an dem allerdings Wachpersonal patrouilliert. Er wird von den uniformierten Wächtern aufgegriffen und zur Rede gestellt.
Auf die Frage „Wer bist du?“ antwortet er in gebrochenem Deutsch, mit hörbar osteuropäischem Akzent und falscher Syntax: „Bin ich Ladislaw Boleslaw Stibitzki.“ Da Ladislaw und Boleslaw populäre polnische Vornamen sind, wird ihm eine (fremde) Nationalität zugewiesen. Der polnisch klingende Familienname mit dem Suffix -ki enthält zudem das Verb „stibitzen“, das ursprünglich der Studentensprache zugehörig ist.
Es bedeutet „auf listige Weise entwenden, an sich bringen“ (Duden 1997, S. 711). Ladislaw wird demnach nicht nur visuell (Maske, Kostüm), sondern namentlich einer bestimmten Gruppe (hier: Nationalität) zugeordnet, gegen die negative Vorurteile bestehen. Zusätzlich wird er in einer darauffolgenden Szene durch einen Stadthauptmann als „Dieb“ und „Gauner“ beschrieben und am Ende mit Hilfe der Heinzelmännchen „gestellt“.
„Die Heinzelmännchen“ startet in der DDR
Die Figurenzeichnung von Stibitzki stützt sich dabei auf Vorurteile, die bereits im „Dritten Reich“ sowohl über Sinti und Roma als auch über Polinnen und Polen kursierten, z. B. Diebstahl, Unsauberkeit, List etc., und in der frühen BRD unkritisch übernommen werden. Denn nach 1945 endet keineswegs die gesellschaftliche und staatliche Diskriminierung der Sinti und Roma.
Just im Jahr 1956, in dem „Die Heinzelmännchen“ in den westdeutschen Kinos startet, entscheidet der Bundesgerichtshof, dass Sinti und Roma keinen Anspruch auf finanzielle Entschädigung haben:
Sie seien zwar von den Nationalsozialisten rechtsstaatswidrig, grausam und unmenschlich behandelt worden. Jedoch sei dies nicht – wie es für eine Entschädigung erforderlich gewesen wäre – bis zum Jahr 1943 rassistisch motiviert gewesen, sondern habe letztlich polizeiliche Gründe gehabt. (vgl. BGH 2016)
Erst 1963 wird dieses Urteil aufgehoben.
Dass „Die Heinzelmännchen“ als einer der wenigen westdeutschen Märchenfilme in den DDR-Kinos anläuft (Start: 23.12.1960), zeigt, dass ebenso der sozialistische Teil Deutschlands historisch tradierte Klischees nicht beanstandet. Das Beispiel „Die Heinzelmännchen“ wiegt umso schwerer, da die Volksrepublik (VR) Polen als ein sogenanntes Bruderland der 1949 gegründeten DDR gilt – das Verhältnis aber nichtsdestotrotz bis zum Ende (1989/90) schwierig bleibt.
„Zweite Verfolgung“ von Sinti und Roma
Fazit: Die westdeutschen Märchenfilme „Die Heinzelmännchen“, „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ sowie „Hänsel und Gretel“ machen abschließend dennoch deutlich, dass es nach 1945 im Land der Täterinnen und Täter in diesem Filmgenre punktuell zu einer medialen „zweiten Verfolgung“ kommt.
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Zurück in die Zukunft: Der Märchenfilm in der BRD (1949–1990)
Zwischen Kunstanspruch und Erziehung: Der Märchenfilm in der DDR
Diese geht einher mit dem damaligen offiziellen Bild von Sinti und Roma, das in der Mehrheitsgesellschaft der BRD kursiert. Erst die westdeutschen Koproduktionen der 1980er-Jahre zeigen mit „Frau Holle“ und „König Drosselbart“ ein differenziertes Bild (‚fahrendes Volk’), obgleich auch dieses nicht frei von Klischees und Vorurteilen ist.
Filme: (in Reihenfolge der Nennung)
- „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (BRD, 1955, R: Erich Kobler)
- „Hänsel und Gretel“ (BRD, 1954, R: Fritz Genschow)
- „König Drosselbart“ (BRD, 1962, R: Fritz Genschow)
- „Frau Holle“ (BRD/ČSSR/AT, 1985, R: Juraj Jakubisko)
- „König Drosselbart“ (BRD/ČSSR, 1984, R: Miloslav Luther)
- „Die Heinzelmännchen“ (BRD, 1956, R: Erich Kobler)
Anmerkungen:
- 1 Aus Gründen der Leseflüssigkeit wird im Text ausnahmsweise das generische Maskulinum Sinti und Roma verwendet statt Sinti und Sintizze sowie Roma und Romnja.
- 2 Ich habe mich dafür entschieden, dass sogenannte Z-Wort zu benennen, schreibe es aber in einfachen Anführungsstrichen (‚Zigeunerin’, ‚Zigeuner’), um auf den diskriminierenden Gebrauch dieses Begriffs hinzuweisen. Aus Gründen der Leseflüssigkeit wird im Text ausnahmsweise das generische Maskulinum dieses Begriffs ‚Zigeuner’ verwendet statt ‚Zigeunerinnen’ und ‚Zigeuner’.
Verwendete Quellen:
- Brüder Grimm: Sneewittchen. In: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen hrsg. von Heinz Rölleke. Stuttgart, 1980, Bd. 1, S. 269–278.
- Bundesgerichtshof (BGH): Gemeinsames Symposium des Bundesgerichtshofs und des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Pressemitteilung Nr. 42/16 vom 17.2.2016 (abgerufen: 24.5.2023)
- Duden. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Günther Drosdowski. Nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung, überarbeiteter Nachdruck der 2. Auflage. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich, 1997
- Geiger, Klaus F.: Diskriminierung. In: Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung. Begründet von Kurt Ranke. Hrsg. von Rolf Wilhelm Brednich zusammen mit Hermann Bausinger, Wolfgang Brückner, Helge Gerndt, Lutz Röhrich und Klaus Roth. Bd. 3. Berlin/New York, 1981, Sp. 688–697.
- Harmening, Dieter: Zigeuner. In: Ders.: Wörterbuch des Aberglaubens. Stuttgart, 2005, S. 475–477.
- Jochheim, Gernot: Sinti und Roma. In: Informationen zur politischen Bildung (izpb) (vom: 7.1.2017, abgerufen: 23.5.2023)
- Kenrick, Donald: Sinti, Roma. In: Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung. Begründet von Kurt Ranke. Hrsg. von Rolf Wilhelm Brednich zusammen mit Hermann Bausinger, Wolfgang Brückner, Helge Gerndt, Lutz Röhrich und Klaus Roth. Bd. 12. Berlin/New York, 2007, Sp.730–748.
- Schlesinger, Ron: „Führer“, Verräter, entwertete Väter: Der König im deutschen Märchenspielfilm. Eine figurenanalytische Betrachtung des Genres im „Dritten Reich“ und im Nachkriegsdeutschland. Hamburg, 2022
- Solms, Wilhelm: Zigeunerbilder deutscher Dichter. In: Bausteine. Zwischen Romantisierung und Rassismus. Sinti und Roma. Hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Stuttgart, 1998
- Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB): Anweisung zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens (vom: 17.2.1906, abgerufen: 23.5.2023)
- Wolters, Ute: Sinti und Roma. In: KinderundJugendmedien.de (vom: 11.8.2015, aktualisiert: 10.10.2021, abgerufen: 23.5.2023)
Weiterführende Literatur:
Josting, Petra/Roeder, Caroline/Reuter, Frank/Wolters, Ute (Hrsg.): „Denn sie rauben sehr geschwind jedes böse Gassenkind“: „Zigeuner“-Bilder in Kinder- und Jugendmedien. Göttingen, 2017
Headerfoto: Toni Straßmair als Ladislaw Boleslaw Stibitzki in „Die Heinzelmännchen“ (BRD 1956) / Foto: Schongerfilm