Das Geschwisterpaar wird schon früh vom Film entdeckt. Aber an welchen Drehorten sind Märchenfilme über „Hänsel und Gretel“ entstanden? Eine Spurensuche im deutschen Märchenwald.
Ein „Häuslein aus Brot … mit Kuchen gedeckt … die Fenster von hellem Zucker“: So lecker beschreiben die Brüder Grimm im Märchen „Hänsel und Gretel“ das Hexenhaus. Es zählt wohl zu den berühmtesten Unterkünften in der Literatur – und gleichzeitig auch zu den meist illustrierten. Als die Grimms und der Märchensammler Ludwig Bechstein die Geschichte über die beiden Geschwister aufschreiben, die im Wald von ihren Eltern ausgesetzt werden und in die Fänge einer Hexe geraten, sind es vor allem die Bilder des Knusperhäuschens, die dem Märchen zu einem wahren Popularitätsschub verhelfen.
„Hänsel und Gretel“ gehört deshalb auch zu den Märchen, die schon früh von Theater und Film entdeckt werden: 1893 brachte der Komponist Engelbert Humperdinck seine Märchenoper „Hänsel und Gretel“ auf die Bühne und der Filmpionier Oswald Messter produzierte 1897 das Grimm’sche Märchen erstmals als Stummfilm. Viele – heute oftmals verschollene – Adaptionen folgen. Doch haben sich auch einige erhalten.
Düsseldorf: „Hänsel und Gretel“ (1921) in drei Minuten
Eine davon ist der Märchen-Kurzfilm „Hänsel und Gretel“, den die Bing-Werke in Düsseldorf herstellen. Die Aktiengesellschaft (AG) mit Sitz in Nürnberg ist eigentlich die – nach eigener Aussage – „größte Spielwarenfabrik der Welt“. Doch Anfang der 1920er-Jahre gründet das Unternehmen eine Filmabteilung, denn das neue Medium entwickelt sich rasant.
Bing erkennt großes Potenzial und produziert im Akkord stumme, kostengünstige Märchen-Kurzfilme (ohne Zwischentitel) für den europäischen Markt, wie „Rotkäppchen“, „Rapunzel“, „Frau Holle“, „Dornröschen“, „Schneewittchen“ – und „Hänsel und Gretel“. Das Märchen ist sowohl an Außendrehorten (Eltern setzen Kinder im Wald aus, die ein Pfefferkuchenhaus entdecken) als auch im Studio (Hexenhaus, Vaterhaus) gefilmt.
Hübsche Szenenbilder gelingen, z. B. wenn Hänsel und Gretel im Wald in einer riesigen Baumwurzel Unterschlupf finden (der Illustrator Philipp Grot-Johann zeichnet das 1893 ähnlich). Äußerst gefährlich (für die schauspielenden Kinder) wirkt dagegen die Einstellung, in der die Hexen-Attrappe inmitten von echten lodernden Flammen am Ende im Ofen verbrennt.
Film: „Hänsel und Gretel“ (1921, R: [unbekannt], D). Ist noch nicht auf VHS/DVD erschienen.
Drehorte: Der Film ist vermutlich im firmeneigenen Studio in Düsseldorf und in einem Wald bzw. Park in der Nähe entstanden.
Video: Hier klicken und „Hänsel und Gretel“ im Digitalen Lesesaal des Bundesarchivs anschauen.
Hinweis: Laut Zulassungskarte der Film-Prüfstelle Berlin, Prüf-Nr. 1595, vom 14. März 1921, hat der Film eine Länge von 66 Metern. Das entspricht 2:25 Minuten. Die überlieferte Fassung hat eine Länge von 3:12 Minuten.
Berlin: „Hänsel und Gretel“ (1921) – ein früher Klassiker
Noch Ende der 1920er-Jahre wird der gut halbstündige „Hänsel und Gretel“-Märchenstummfilm von Hanns Walter Kornblum gelobt – als aufs Kinderpublikum abgestimmte, vorlagentreue Inszenierung, die Lehrkräfte sogar im Schulunterricht zeigen. Denn die meisten Märchenregisseure am Beginn der 1920er-Jahre haben vor allem die Erwachsenen im Blick.
Die in Berlin ansässige Produktionsfirma Colonna-Film (Kreuzberg, Blücherstraße 13) engagiert, wie schon für ihren Silhouettenfilm „Elfenzauber“ (D 1921), den Künstler Ernst Mathias Schumacher für die Ausstattung. Zwar handelt es sich bei „Hänsel und Gretel“ um einen Schauspielfilm mit Zwischentiteln, doch im Vorspann, in den Eingangs- und Schlussformeln, darf Schumacher sein tricktechnisches Können beweisen.
So setzt sich der Filmtitel aus Mandelkernen und Rosinen auf einem Lebkuchen zusammen. Dieser erscheint als Deckel eines Märchenbuchs, das aufgeklappt sowie umgeblättert wird und in die Geschichte („Es war einmal …“) überleitet. Am Ende zeigt der zugeklappte Buchdeckel das Wort „Ende“.
Innenaufnahmen von Holzhackerstube und Hexenhaus entstehen im Atelier; die Außenansichten sind im Freien aufgenommen, wobei das Knusperhaus im Wald (nebst Stall und Ofen) im Unterschied zur von Blättern zugewachsenen Holzhackerhütte neu aufgebaut ist. Originell ist, dass die Wanddekoration der Hexenstube wechselt: erst Brezel und Lebkuchenherzen, um die Kinder zu täuschen, dann böse grinsende Kobolde und Trolle, als sie im Haus gefangen sind …
Film: „Hänsel und Gretel“ (1921, R: Hanns Walter Kornblum, D). Ist noch nicht auf VHS/DVD erschienen.
Drehorte: Der Film ist vermutlich im firmeneigenen Studio in Berlin und in einem Wald bzw. Park in der Nähe entstanden.
Video: Hier klicken und „Hänsel und Gretel“ im Digitalen Lesesaal des Bundesarchivs anschauen.
Hinweis: Die Zwischentitel sind in der digitalisierten Fassung nicht lesbar, weil sie seitenverkehrt und zu kurz eingeblendet sind.
Berlin: „Hänsel und Gretel“ (1935) können sprechen
Es gibt widersprüchliche Quellen, wann dieser Märchenfilm von Alf Zengerling entsteht. Die erste Quelle gibt das Produktionsjahr mit 1933 an (Tonfilm, vgl. Sander 1944), die zweite mit 1934 (Stummfilm, später nachsynchronisiert, vgl. Wohlrabe 1958). Die dritte nennt „Hänsel und Gretel“ wieder einen Tonfilm, der am 28. Juni 1935 von der Film-Prüfstelle begutachtet wird (Zulassungskarte, Nr. 35591): Sie entscheidet darüber, ob fertige Filme im Kino gezeigt werden dürfen – oder nicht. Der 61-minütige Märchenfilm „Hänsel und Gretel“ kommt bei den NS-Funktionären aber gut an und bekommt das Prädikat „volksbildend“.
Die Geschichte hält sich eng an die Grimm’sche Vorlage, bietet aber auch ein paar Neuerungen. So treibt ein reicher Großbauer unerbittlich die Miete von der hungernden Familie von Hänsel und Gretel ein. Andererseits erscheint die Mutter – laut Dialogszenen auf der Zulassungskarte – weniger grausam. Bei den Grimms ist sie es noch, die den Vater dazu drängt, die Kinder im Wald auszusetzen. Jetzt geraten Hänsel und Gretel eher zufällig in die Fänge der bösen Hexe – die aber am Ende besiegt wird.
Film: „Hänsel und Gretel“ (1933/35, R: Alf Zengerling, D). Ist noch nicht auf VHS/DVD erschienen.
Drehort: Berlin
Berlin: „Hänsel und Gretel“ (1940) verlaufen sich im Filmatelier
Ein anderer deutscher Tonfilm über das Geschwisterpaar kommt 1940 in die Kinos. Der Märchenfilmproduzent Hubert Schonger führt Regie und schreibt das Drehbuch. Gedreht wird nur im Studio – auch der Märchenwald, in dem sich Hänsel (Gunnar Möller) und Gretel (Gisela Bussmann) verirren und das Knusperhaus der Hexe (Elsa Wagner) entdecken, entsteht in einem Berliner Filmatelier. Drehbuch und Film orientieren sich eng an der Grimm’schen Vorlage.
Gerade das wird allerdings kritisch gesehen. Eine bloße Bebilderung des Märchens, ohne neue erzählerische und gestalterische Akzente zu setzen, käme sogar bei den Kleinsten nicht gut an, berichtet die „Deutsche Filmzeitung“. Das Konkurrenzblatt „Film-Kurier“ findet dagegen, dass das Märchen „auch seinem Inhalt nach im Film genau stimmen [muss], sonst versagt – wie das von vielen amerikanischen Zeichenfilmen berichtet wird – das Kind die Gefolgschaft“ (Henseleit 1940). Ganz in diesem Sinne erhält der NS-Märchenfilm das Prädikat „volksbildend“.
Film: „Hänsel und Gretel“ (1940, R: Hubert Schonger, D). Ist noch nicht auf VHS/DVD erschienen.
Drehort: Es ist vermutlich das Tobis-Lignose-Atelier (vormals: Rex-Atelier) in Berlin-Wedding, Sellerstraße 35/Ecke Müllerstraße 182–183.
Inning am Ammersee: „Hänsel und Gretel“ (1954) als Farbfilm
Erst 14 Jahre später wird „Hänsel und Gretel“ erneut in Deutschland verfilmt – und das gleich zweimal. Die beiden westdeutschen Fließband-Produzenten Fritz Genschow und Hubert Schonger – der das Märchen schon 1940 adaptiert – bringen die Geschichte 1954 erstmals in Farbe auf die Leinwand. War Schonger in seiner ersten Verfilmung darauf bedacht, das Märchen möglichst vorlagentreu zu erzählen, so vollzieht er jetzt eine Kehrtwende.
Gedreht wird zwar wieder im Studio (im bayrischen Inning am Ammersee), doch Drehbuchautor Gerhard F. Hummel und Regisseur Walter Janssen entgruseln die Geschichte. So werden Hänsel (Jürgen Micksch) und Gretel (Maren Inken Bielenberg) nicht im Wald von einer bösen Stiefmutter ausgesetzt, sondern gehen selbst auf die Suche, um ein geheimnisvolles Waldhaus mit Schätzen zu finden. Alle Not hätte dann für die arme, einander liebende Familie ein Ende.
Gerade diese Abweichungen machen eines deutlich: Die „Vorstellung eines zerrütteten Familienlebens“ (Kaiser 2013), wie noch bei den Grimms, passt nicht in die familiäre Harmoniewelt der westdeutschen 1950er-Jahre. Böse Gestalten, die jedes Märchen braucht, finden sich deshalb ausschließlich in alten (Hexe: Barbara Gallauner) und neuen (Vermieter: Wolfgang Eichberger) Nebenfiguren wieder – die nicht zur Familie gehören.
Film: „Hänsel und Gretel“ (1954, R: Walter Janssen, BRD). Ist auf VHS/DVD erschienen.
Drehort: Filmstudio, 82266 Inning am Ammersee
Braunlage/Harz: Knusperhaus-Attrappe in „Hänsel und Gretel“ (1954)
Entscheidet Schonger seinen Märchenfilm im Studio zu produzieren, fährt Regisseur und Produzent Fritz Genschow in den Harz, um dort einen Teil der Szenen für seine Version von „Hänsel und Gretel“ zu drehen. So entstehen in Herzberg einige Außenaufnahmen. Die Knusperhäuschen-Attrappe wird in der Wald- und Berggegend um Braunlage aufgestellt. Dumm nur, dass die Landschaft in jeder statischen Kameraeinstellung einer Sonne beschienenen und idyllischen Heimatfilmkulisse gleicht.
Hänsel (Uwe Witt) und Gretel (Heidi Ewert) bräuchten dort wirklich keine Angst zu haben. Das Besondere an diesem Märchenfilm sind aber weniger seine Drehorte als eine schwarz-weiße Rahmenhandlung, die in der Gegenwart spielt und das eigentliche Grimm’sche Märchen in Farbe einbettet. Genschow will damit zeigen, „wie unangebracht die Angst vor der bösen Stiefmutter ist, und […] daß es wohl im Märchen, aber nicht in der Wirklichkeit die böse Stiefmutter gibt, […]“. Auch in dieser Verfilmung hat eine familiäre Harmoniewelt Vorrang.
Film: „Hänsel und Gretel“ (1954, R: Fritz Genschow, BRD). Ist auf VHS/DVD erschienen.
Hinweis: Die ursprünglich 87-minütige Fassung mit realer Rahmenhandlung (in Schwarzweiß) und farbigem Mittelteil ist in aktuellen DVD-Ausgaben auf 37 Minuten gekürzt. Diese Ausgaben zeigen nur den Mittelteil, der das Märchen von „Hänsel und Gretel“ erzählt.
Drehorte: u. a.
- Ateliers Berlin-Tempelhof/Berlin-Wannsee
- 37444 St. Andreasberg
- 38700 Braunlage
- 37412 Herzberg am Harz
- Schloss Glienicke, Am Schlosspark, 13187 Berlin
Hamburg-Wandsbek: TV-Märchenfilm „Hänsel und Gretel“ (1971) im Studio
In den 1970er-Jahren entsteht im Auftrag des Schweizer Fernsehens für die deutsche und rätoromanische Schweiz (SF DRS) eine Reihe von TV-Märchenfilmen. Daran ist auch die deutsche Ullstein AV Produktions- und Vertriebs GmbH mit Sitz in Berlin beteiligt. Gedreht wird in den Ateliers von Studio Hamburg, das zum Norddeutschen Rundfunk (NDR) gehört. Die Koproduktionen setzt Rudolf Jugert in Szene. Der Regisseur begann bereits in den 1940er-Jahren an der Seite von Helmut Käutner als Regie-Assistent, drehte dann später selbst viele Kinofilme.
Ab 1971 verfilmt er sieben Grimm’sche Märchen, darunter auch „Hänsel und Gretel“. Der gut halbstündige Märchenfilm orientiert sich an der Vorlage, wirkt aber – wie alle Jugert-Märchen – wie eine abgefilmte Theateraufführung. Interessant ist vielmehr die Musik von Peter Thomas. Der Filmkomponist kombiniert die ja recht grausame Geschichte mit frischen Kinderliedern und witzigen Melodien, die an den 70er-Jahre-Werbespot für einen bekannten Kräuterbitter erinnern: „Komm doch mit auf den Underberg“. Na denn, Prost!
Film: „Hänsel und Gretel“ (1971, R: Rudolf Jugert, BRD/CH). Ist auf VHS erschienen.
Drehort: Studio Hamburg GmbH, Jenfelder Allee 80, 22039 Hamburg
Thüringer Wald: „Hänsel und Gretel“ (2006) vs. „Blair Witch Project“
Mussten die beiden Geschwister in der 1954er-Version noch wenig Angst haben, durch den sonnenbeschienenen Wald zu laufen, so gilt das für Hänsel (Johann Storm) und seine Schwester Gretel (Nastassja Hahn) im 21. Jahrhundert nicht unbedingt. Im ZDF-Märchenfilm von 2006 zeigt sich der Wald in einer „Blair-Witch-Project“-Ästhetik: archaisch, geheimnisvoll, ambivalent – zum Teil aufgenommen mit einer Handkamera.
Hier kann auch das Publikum es schon einmal mit der Angst zu tun bekommen. Regisseurin Anne Wild dreht diese Szenen 2005 im Thüringer Wald u. a. in Friedrichroda und Tambach-Dietharz.
Anders als in den zwei Verfilmungen von 1954, in denen die Eltern ihre Kinder nicht wie bei den Brüdern Grimm im Wald aussetzen, sondern von einer Wahrsagerin dazu überredet werden oder Hänsel und Gretel auf eigene Faust das Hexenhaus suchen, geht Drehbuchschreiber Peter Schwindt im ZDF-Märchenfilm zurück zu den Wurzeln des Märchens. Die böse Stiefmutter (Claudia Geisler) erlebt ihre „Wiedergeburt“ als figürliche Vorstufe der Menschen fressenden bösen Hexe (Sibylle Canonica). Sehenswert.
Film: „Hänsel und Gretel“ (2006, R: Anne Wild, BRD). Ist auf DVD erschienen.
Drehorte: Thüringer Wald u. a.
- 98716 Elgersburg
- 99894 Friedrichroda
- 99887 Georgenthal
- 98693 Manebach
- 99869 Mühlberg
- 99880 Waltershausen (OT: Schnepfenthal)
- 99897 Tambach-Dietharz
Ferch b. Potsdam: Hexe wohnt in märkischer Landschaft (2012)
Im Grimm-Jahr 2012 – in dem sich die Herausgabe der „Kinder- und Hausmärchen“ zum 200. Mal jährt – verfilmt die ARD die Geschichte von „Hänsel und Gretel“ neu. Dafür entstehen im April 2012 Außenaufnahmen in der Nähe des Dorfes Ferch bei Potsdam: Hänsel (Friedrich Heine) und seine Schwester Gretel (Mila Böhning) entdecken auch in dieser Verfilmung mitten im Wald ein Haus, das aus Lebkuchen, Schokolade und Lakritz gebaut ist – und aus dessen Schornstein kein Rauch, sondern süße Zuckerwatte aufsteigt.
Obwohl der Drehort Ferch nicht gerade für märchenhafte Wälder bekannt ist, liegt der Ort doch recht romantisch inmitten von Kiefern, Wiesen- und Bruchlandschaften. Und: Der Sage nach wurde Ferch von einer Fee aus Liebe zu einem Ritter an den malerischen Schwielowsee gezaubert. Apropos Fee: Offenbar hat Märchenfilm-Autor David Ungureit die Fercher Chroniken intensiv studiert, denn auch für „Hänsel und Gretel“ nimmt er eine Waldfee ins Drehbuch auf – die offenbar mit der Hexe (Anja Kling) verwandt ist …
Film: „Hänsel und Gretel“ (2012, R: Uwe Janson, D). Ist auf DVD erschienen.
Drehort: u. a. 14548 Ferch b. Potsdam
Braunschweig: „Hänsel und Gretel“ (2013) als Hexenjäger auf dem Burgplatz
Nachdem Hollywood im Jahr 2012 bereits „Schneewittchen“ im Doppelpack verfilmte – „Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ (R: Tarsem Singh) und „Snow White & The Huntsman“ (R: Rupert Sanders) – kommt 2013 auch „Hänsel und Gretel“ an die Reihe. Die Filmhandlung setzt hier 15 Jahre nach der Flucht der Geschwister aus dem Hexenhaus ein. Hänsel (Jeremy Renner) und Gretel (Gemma Arterton) sind jetzt als Hexenjäger unterwegs: in schwarzer Lederkluft mit riesigen Gewehren.
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Märchenhafte Drehorte: Wo sich Rumpelstilzchen versteckt
Märchenhafte Drehorte: Wo das tapfere Schneiderlein die Riesen überlistet
Märchenhafte Drehorte: Wo Rapunzel ihr Haar herunterlässt
Der norwegische Regisseur Tommy Wirkola adaptiert den Grimm-Klassiker als schräge Horrorkomödie. Drehort für die deutsch-US-amerikanische Koproduktion „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ ist auch das niedersächsische Braunschweig: Ende März 2011 wird hierfür der Burgplatz im Zentrum der Stadt weiträumig abgesperrt. Inmitten einer mittelalterlichen Kulisse lodern in der Nacht riesige Scheiterhaufen für eine Hexenverbrennung. Der Grimm’sche Backofen hat im 21. Jahrhundert definitiv ausgedient.
Film: „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“/„Hansel and Gretel: Witch Hunters“ (2013, R: Tommy Wirkola, USA/D). Ist auf DVD und Blu-ray erschienen.
Drehorte: u. a.
- Burgplatz, 38100 Braunschweig
- Filmstudios Babelsberg, 14482 Potsdam-Babelsberg
Literatur:
- Brüder Grimm: Hänsel und Gretel, in: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen hrsg. von Heinz Rölleke. Stuttgart, 2007, Bd. 1, S. 100–108.
- Fritz Genschow-Filmproduktion: Handzettel. Ein Farbfilm in Agfacolor. Hänsel und Gretel nach Gebrüder Grimm mit einer modernen Rahmenhandlung in schwarz-weiß
- Grimm-Bilder Wiki: Hänsel und Gretel (Illustrationen). (abgerufen: 9.9.2024)
- Henseleit, Felix: Die zweite Folge. Wundervolle Märchenwelt. In: Film-Kurier 22 (1940), Nr. 240, 12.10.1940, S. 4.
- Kaiser, Almut: Hänsel und Gretel (Walter Janssen, 1954). In: KinderundJugendmedien.de – Wissenschaftliches Portal für Kinder- und Jugendmedien (erstellt: 26.3.2013, abgerufen: 28.4.2018)
- Sander, Anneliese Ursula: Jugend und Film. Berlin, 1944 (Sonderveröffentlichung. Amtliches Organ des Jugendführers des Deutschen Reiches = Schriftenreihe: Das Junge Deutschland, Nr. 6)
- T. W. M.: Kritiker zwischen 5 und 10 Jahren. In: Deutsche Filmzeitung 19 (1940), Nr. 42, 20.10.1940, S. 1f.
- Wohlrabe, Willy: Um den Märchenfilm. Theorie und Praxis des Jugendschutzes beim Filmbesuch. Berlin, 1958
Weiterführende Literatur:
- Bechstein, Ludwig: Sämtliche Märchen. Vollständige Ausgabe der Märchen Bechsteins nach der Ausgabe letzter Hand unter Berücksichtigung der Erstdrucke. Mit 187 Illustrationen von Ludwig Richter. Mannheim, 2011, S. 59–66.
- Scherf, Walter: Hänsel und Gretel. In: Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung. Begründet von Kurt Ranke. Hrsg. von Rolf Wilhelm Brednich zusammen mit Hermann Bausinger, Wolfgang Brückner, Helge Gerndt, Lutz Röhrich und Klaus Roth. Bd. 6, Berlin/New York, 1990, Sp. 498–509.
Headerfoto: Gemma Arterton und Jeremy Renner in „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ (2013, R: Tommy Wirkola, BRD/USA) / Foto: David Appleby, © 2013 Paramount Pictures. All Rights Reserved
Dieser Beitrag wurde am 27. Juni 2019 und am 9. September 2024 aktualisiert.